Einfluss von Magnetismus auf Uhren
1. Ursachen von Magnetismus
Magnetismus kann sowohl natürliche als auch künstliche Ursachen haben. Natürlicher Magnetismus tritt beispielsweise in mineralischen Materialien wie Magnetit auf. Künstlicher Magnetismus entsteht durch elektrische Geräte wie Motoren, Lautsprecher oder Magneten.
2. Wirkung auf Quarzuhren und mechanische Uhren
Quarzuhren arbeiten mit Hilfe eines schwingenden Quarzkristalls, der durch elektrische Impulse zum Vibrieren gebracht wird. Sie sind im Allgemeinen unempfindlicher gegenüber magnetischen Einflüssen als mechanische Uhren. Der Magnetismus hat kaum Einfluss auf den Schwingquarz. Allerdings kann der Betrieb einer Quarzuhr gestört, verlangsamt und sogar einige Sekunden lang unterbrochen werden, wenn die Uhr einem starken Magnetfeld ausgesetzt ist. Außerhalb des Magnetfelds funktioniert sie wieder normal. Diese Störung dauert nur so lange an, wie sich Ihre Uhr im Zentrum dieses Magnetfelds befindet. Sollten das Magnetfeld allerdings so stark sein, dass der Stator des Antriebsmotors entmagnetisiert wird, kann das die Uhr zerstören. Das kommt allerdings in der Praxis so gut wie nie vor – wenn Sie die Uhr nicht direkt auf eine Induktionsfeld legen.
Mechanische Uhren basieren auf einer präzisen Mechanik, die durch Federn und Zahnräder angetrieben wird. Auch sie sind empfindlich gegenüber magnetischen Feldern. Magnetismus kann die Gleichmäßigkeit der Bewegung der Zahnräder beeinträchtigen und somit die Ganggenauigkeit der Uhr verändern. Die Hauptursache der Störung ist der Einfluss des Magnetismus auf das Schwingsystem (Spirale). Andere Teile aus Stahl (Hebel, Wellen, etc.) werden auch Magnetisiert und bilden eigene Magnetfelder aus, welche sich dann auch störend auf das Schwingsystem auswirken.
3. Geräte im Alltag, die magnetischen Einfluss auf Uhren nehmen können
Elektrische Haushaltsgeräte
Elektrische Haushaltsgeräte wie Elektromotoren in Mixer, Fön oder Staubsauger erzeugen magnetische Felder, die sich negativ auf Uhren auswirken können, wenn sie in unmittelbarer Nähe verwendet werden. Aber auch Armbänder mit Magnetverschluss, die am selben Handgelenk getragen werden, können Störungen der Ganggenauigkeit Ihrer Uhr auslösen.
Elektronische Geräte und Gadgets
Elektronische Geräte wie Smartphones, Tablets, Laptops und Lautsprecher enthalten Magnete, die für ihre Funktionierung notwendig sind. Wenn Uhren in direkten Kontakt mit solchen Geräten kommen, können sie magnetisiert werden.
Medizinische Geräte
Bestimmte medizinische Geräte wie MRT (Magnetresonanztomographie) oder Defibrillatoren erzeugen starke magnetische Felder. Es ist wichtig, Uhren vor dem Betreten solcher Umgebungen abzulegen, da die magnetischen Felder die empfindlichen Mechanismen der Uhren beeinflussen können.
4. Lösungen für magnetisierte Uhren
Abschirmung
Eine Möglichkeit, den Einfluss von Magnetismus auf Uhren zu reduzieren, besteht darin, sie mit magnetischen Abschirmungen auszustatten. Spezielle Uhrengehäuse oder Zifferblätter können aus antimagnetischem Material hergestellt werden, um das Eindringen von magnetischen Feldern zu verhindern.
Entmagnetisierung
Wenn eine Uhr bereits magnetisiert ist, kann sie durch Entmagnetisierung wieder in den normalen Zustand versetzt werden. Dies kann von einem Uhrmacher oder mit speziellen Entmagnetisierungsgeräten durchgeführt werden, die das magnetische Feld um die Uhr herum neutralisieren.
Uhren mit Quarzwerk sollten allerdings nicht auf einen Entmagnetisierer gelegt werden. Dadurch würde der Dauermagnet im Quarzwerk entmagnetisiert und das eigene Magnetfeld der Spule würde nicht mehr ausreichen, um die Uhr erneut anzutreiben. Damit ist das Uhrwerk beschädigt und funktioniert nicht mehr. Sollten Sie Abweichungen in der Ganggenauigkeit Ihrer Quarzuhr feststellen, nachdem Sie mit einem Magnetfeld in Kontakt gekommen ist, so lassen Sie Ihre Uhr eine Weile gesondert liegen. Schon bald sollte sich der normale Gang wieder von selbst regulieren.
Spezielle antimagnetische Uhren
Einige Uhrenhersteller bieten spezielle antimagnetische Uhrenmodelle an, die mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen gegen magnetische Einflüsse ausgestattet sind. Solche Uhren verwenden antimagnetische Materialien für Gehäuse, Zifferblätter und sogar spezielle Hemmungen, um die Genauigkeit auch in magnetisierten Umgebungen zu gewährleisten. Beispielsweise sind unsere Modelle „Frankfurt“ mit einem Titangehäuse ausgestattet. Titan ist unempfindlich für magnetische Einflüsse.
Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit magnetischen Feldern
Es ist ratsam, Uhren vor direktem Kontakt mit elektrischen und elektronischen Geräten zu schützen, insbesondere vor Magneten. Wenn möglich, sollten Uhren an einem sicheren Ort aufbewahrt werden, während man elektrische Haushaltsgeräte verwendet oder magnetischen Umgebungen ausgesetzt ist.
Insgesamt ist Magnetismus ein wichtiger Faktor, der sich sowohl auf Quarzuhren als auch auf mechanische Uhren auswirken kann. Es ist wichtig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um die Genauigkeit und Funktionalität von Uhren zu erhalten.
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